Es hat lange gedauert, bis ich mich dazu entschieden habe, dieses Kapitel zu schreiben. Jetzt, da ich mich hinsetze, um damit anzufangen, bin ich über die großen Lücken in meinem Gedankengang entsetzt. Gerne dächte ich weitere zwanzig Jahre über dieses Thema nach, bevor ich überhaupt etwas schreibe. Doch das ist nicht möglich, da es ein sinnloses Unterfangen wäre, ein intelligentes Buch über Golf zu schreiben und den Rhythmus auszulassen.
Rhythmus ist die Seele des Golfs. Also muss ich mein Bestes tun. In diesem Kapitel werde ich versuchen, Ihnen zu erzählen, was ich bisher über den Rhythmus im Golf herausgefunden habe. Das ist bei einem so abstrakten und subtilen Thema nicht einfach. Daher bitte ich um Ihre Nachsicht.
Unter normalen Umständen kennen wir Rhythmus als fließende Bewegung. Beim Golf wird der Rhythmus zu einem zeitlich koordinierten Bewegungsablauf. Fangen wir mit einem praktischen Beispiel an, um zu erkennen, was das bedeutet.
Die am häufigsten akzeptierte Theorie ist, dass, wenn der Schlägerkopf sich dem Ball nähert, Ihre Handgelenke aufschnellen oder straffen. Wann? fragen Sie. Das wurde wirklich nie definiert. Die beste mir bekannte Definition lautet: "Die Koordination von Geist und Muskulatur, die es dem Spieler ermöglicht, genau das Richtige zum richtigen Zeitpunkt zu tun." Das bedeutet, dass Sie Ihren eigenen Rhythmus finden müssen. Wir können mit dem vertrauten Wort 'Timing' beginnen. Das ist ein Vorteil. Aber obwohl jeder Golfer das Wort kennt, schätzen wenige die dahinterstehende Bedeutung richtig ein.
Denn solange das Timing für uns nicht zu einem Gefühl wird, einem Gefühl von etwas Rhythmischem, können unsere Versuche, Bewegungen aufeinander abzustimmen, nur auf einer sehr groben mechanischen Basis stehen. Es mag übertrieben sein, bei einem Automatikgetriebe von 'Rhythmus' zu sprechen, aber eine hoch am Himmel schwebende Möwe ist im Höchstmaß von Rhythmus erfüllt.
Das Problem beim Golf ist, dass wir Getriebe sind, die zu Möwen werden wollen. Wir müssen Rhythmus zunächst auf einer mechanischen Basis entwickeln. Wir suchen nach Rhythmus, einem fließenden Bewegungsablauf, in unserem Schwung. Wie wir bereits festgestellt haben, müssen wir unseren Schwung in Einzelteile zerlegen, bevor wir ihn spielen können.
Auch ein Musiker muss eine Komposition zerlegen, bevor er die Sequenzen spielen kann. Bitte beachten Sie, dass er das mechanische Spielen der Noten lernen kann und es dabei belässt. Es kann sein, dass er den Rhythmus und den Ton, in denen all die zarte Schönheit und Bedeutung der Musik verborgen sind, nicht erkennt. So ist es auch mit unserem Schwung: Wir können die Mechanik fehlerfrei gelernt haben und in der Lage sein, sie immer wieder auszuführen. Es wird dennoch ein armes, seelenloses mechanisches Golf sein, wenn die Bewegungen nicht durch Rhythmus zu einem perfekt getimten fließenden Ganzen verschmelzen. Denn, um es zu wiederholen, Rhythmus ist die Seele des Golfs.
Wenn wir einen wirklich guten Golfer spielen sehen, sind wir von der Schönheit seines Schwungs beeindruckt. Vielleicht beeindruckt uns der lang anhaltende, mühelose Flug seines Balles noch mehr. Seine Bälle scheinen von der Schwerkraft unbeeinflusst zu sein, während unsere eigenen mühseligen Bemühungen zum frühestmöglichen Zeitpunkt zur Erde zurückkehren.
Dies - wie einer meiner Schüler clever vorschlug - könnte der Grund sein, warum schlechte Golfer gelegentlich als 'Hasen' bezeichnet werden!
Ein guter Golfer kann zwei Dinge mit dem Ball tun, die ein schlechter oder mittelmäßiger Golfer nicht kann.
(1) Der gute Golfer kann den Ball beim Drive lange in der Luft halten und beim Putt weit rollen lassen. (2) Der gute Golfer kann den Ball geradeaus fliegen oder laufen lassen.Diese beiden Eigenschaften eines guten Schlages sind auf ein gründliches Verständnis der Golfmechanik und ein gutes Timing zurückzuführen.
Seit ich in Sunningdale bin, spiele ich oft mit einem reizenden älteren Blackheath-Golfer, Herrn A.T. Turquand Young. Er ist der Vater des berühmten englischen Rugbyspielers. Trotz seines Alters schlägt er perfekte Abschläge vom Tee. Seine Abschläge sind technisch einwandfrei und fast so lang wie meine eigenen. Sein Schwung ist eine Lehrstunde in mühelosem Rhythmus. Eines Tages bat ich ihn, freundlicherweise aufzuschreiben, wie er gelernt habe, so langsam und sanft zu schwingen und mit so wenig Aufwand so weit zu schlagen. Spiele er direkt mit den Händen und Armen? Er gab mir die Erlaubnis, folgendes in dieses Buch aufzunehmen:
"Im Alter von sechzehn Jahren habe ich beim Hammerwerfen und Werfen eines Cricketballs herausgefunden, dass ein langsamer Bewegungsablauf einem schnellen grundsätzlich überlegen ist. Auf Grund dieser Erfahrung hatte ich begonnen, Golf mit einem möglichst langsamem Schwung zu spielen und die Kraft aus dem Bereich unterhalb der Taille zu entwickeln. Das Ergebnis war, dass mir schon in der Guttaperiode sehr lange Abschläge gelangen."
"Aufgrund einer Krankheit musste ich einige Jahre pausieren. Als ich zum Spiel zurückkehrte, stellte ich fest, dass ich, nachdem ich etwa eine Stunde lang mit meinen Schlägern geschwungen hatte, genauso gut war wie zuvor. Der langsame Schwung mag vielleicht behäbig aussehen, aber die Kraft ist da und sie kommt nicht aus den Armen oder Händen. Vorausgesetzt, dass Dein Rückschwung geschlossen nach oben geht und dass Dein Timing stimmt, kannst Du den Ball ohne Anstrengung sehr weit schlagen. Daran hege ich keinen Zweifel, denn ich habe es selbst erlebt."
Sie sehen, Herr Turquand Young hatte entdeckt, dass "eine langsame Bewegung der schnellen immer überlegen ist". Was für eine Entdeckung und das im Alter von nur sechzehn Jahren!
Wie diese Geschichte nahelegt, reicht eine perfekte Mechanik allein im Golf nicht aus. Lassen Sie uns das Timing genauer betrachten und sehen, warum es einen Unterschied macht. Wir alle können den Unterschied zwischen einem fast perfekt getimten und einem perfekt getimten Schlag erkennen.
Dies hängt damit zusammen, dass Golf ein Spiel mit einem ruhenden Ball ist. Wir müssen den Ball aus dem Ruhezustand in Bewegung versetzen. Das erklärt zum Teil die außergewöhnliche Komplexität und Feinheit des Spiels. Im Vergleich zu Sportarten mit einem sich bewegendem Ball, ist es im Golf schwieriger, gute Schläge zu machen, da ein Ball, der mit Geschwindigkeit auf uns zukommt, einen Rückprall auslöst. Dieser Aufprall, zusammen mit der Geschwindigkeit des Schlägerkopfes, führt zu einer erhöhten Geschwindigkeit des Balls beim Rückschlag. Das Verhältnis zwischen Ballgeschwindigkeit, Schlägerkopfgeschwindigkeit und dem Rückprall ist im Vergleich zum Golf vereinfacht.
Nun können wir die zwei Elemente des Rücksprungs und der Schlägerkopfgeschwindigkeit beim Abschlag, dem längsten aller Golfschläge, nachvollziehen. Aber jetzt, da der Ball ruht, ist ihre Beziehung komplizierter.
Es ist wichtig das richtige Verhältnis aller Größen zueinander im Schlag zu haben, sonst wird der Ballflug nicht perfekt sein. Eine leichte Überbetonung in eine der beiden Richtungen verändert den Ballflug komplett. Solch eine Überbetonung kann gering sein. Es handelt sich dabei nicht um eine Frage der Golfmechanik, sondern um eine feine Abweichung des Timings.
Lassen Sie uns nun betrachten, wie diese Abweichung entsteht. Es wird allgemein angenommen, dass der Ball umso weiter fliegen wird, je schneller wir den Schlägerkopf beim Durchschwingen beschleunigen. Das ist richtig, jedoch nur, wenn die maximale Geschwindigkeit erst kurz nach dem Treffmoment erreicht wird.
Es kommt oft vor, dass uns außergewöhnlich lange Schläge gelingen, wenn wir versuchen, einfach zu spielen. Beim langsamen Schwung beschleunigt der Schlägerkopf im Moment des Ballkontakts weiter und bleibt daher 'länger am Ball'. Somit kann den Abpralleffekt genutzt werden.
Wir haben einen Schlag nur dann richtig getimt, wenn wir das Gefühl haben, dass wir lange genug in Kontakt mit dem Ball geblieben sind. Das ermöglicht es uns, ihn 'aufzunehmen und von der Schlagfläche zu schleudern', wie ich es formuliere.
Wenn wir dies erreichen wollen, muss der Schlägerkopf genügend Geschwindigkeit haben, um den Stoß beim Aufprall aufzunehmen und zudem weiter zu beschleunigen. Wenn wir im Treffmoment den Vorwärtszug der linken Seite anhalten (was geschieht, wenn wir auf den Ball zielen), steht diese Kraft nicht mehr zur Verfügung und der Schlägerkopf kann nicht, wie erforderlich, weiter in Kontakt mit dem Ball beschleunigen bis der Ball von ihm abgeprallt ist.Wenn wir den Vorwärtszug im Treffmoment verringern, 'stoppen wir den Schlägerkopf am Ball'. Das ist ein absoluter Kardinalfehler im Schwung.
Deshalb sage ich meinen Schülern immer (und wiederhole es auch in diesem Buch immer wieder): "Versuchen Sie nicht, den Ball zu schlagen. Führen Sie Ihren Schwung durch den Ball hindurch. Lassen Sie den Ball nichts weiter als ein Objekt in Ihrer Schwungbahn sein."
Sie müssen Ihre körperlich-geistigen Reflexe ausreichend trainieren, um Golf Bogey Nr. 1 zu beherrschen. Bis dahin müssen Sie Ihren Willen einsetzen, um zu vermeiden, den Ball schlagen zu wollen. Ihr Schlägerkopf muss durch den Ball hindurch fliegen. Die Geschwindigkeit des Schlägerkopfes nimmt dabei kontinuierlich zu.
Der Höhepunkt dieser Beschleunigung sollte, wie ich bereits erwähnt habe, nicht am Ball sein, sondern weit dahinter. Wenn wir den Ball zum Zentrum unserer Aufmerksamkeit machen, wird unsere Beschleunigung am Ball ihren Höhepunkt erreichen und unsere Anstrengung wird sich dort erschöpfen. Wir sind dann nicht in der Lage, mit dem Ball mitzugehen.
Ich habe festgestellt, dass Spieler hierzu neigen, wenn sie zu weit ausholen. Zu weit auszuholen beruht auf dem Versuch, den Ball zu schlagen. Der Dreiviertelschwung entsteht bei dem Versuch, durch den Ball hindurch zu schwingen. Er platziert den Höhepunkt der Beschleunigung des Schlägerkopfes an der richtigen Stelle, nämlich etwa 2 bis 3 Fuß hinter dem Ball.
Wenn Sie zu weit zurückschwingen, sind Sie nicht in der Lage, die Beschleunigung bis zu diesem Punkt aufrechtzuhalten. Das ist eine wichtige und wertvolle Beobachtung in meiner Lehrmethode.
Wie Sie wissen, sage ich meinen Schülern nicht einfach: "Sie kommen von außen" oder "Sie holen zu weit aus". Diese Fehler sind zumeist nicht rein mechanisch, sondern sie entstehen durch eine falsche Vorstellung. Wenn ich die falsche Vorstellung korrigiere, korrigiert sich der Fehler von selbst.
Stelle ich fest, dass jemand zu weit ausholt, weil er sich auf den Ball konzentriert, erkläre ich ihm, dass der Höhepunkt der Beschleunigung 2 bis 3 Fuß hinter dem Ball liegen muss. Dann verkürzt sich sein Rückschwung automatisch, da er das Bedürfnis nach einer Reserve hat, um durch den Ball hindurch beschleunigen zu können.
Kurz ausgedrückt: Ein guter Golfer misst die Länge seines Rückschwungs anhand seines Gefühls für den Durchschwung. Er weiss nicht genau, wie weit er zurückgeht. Aber er weiß, dass der Höhepunkt der Beschleunigung weit hinter dem Ball liegen muss. Dieser Punkt, nicht der Ball, ist das wahre Zentrum des Schwungs. Offensichtlich muss der Rückschwung kürzer sein, wenn das Zentrum des Schwungs in Spielrichtung weiter hinter dem Ball liegt.
Nebenbei möchte ich darauf hinweisen, dass die Vorstellung, dass das Zentrum des Schwungs weit hinter dem Ball liegt, die Bedeutung der Anweisung erklärt, den Ball mit dem Eisen in einer Abwärtsbewegung zu treffen. Wenn Sie dies direkt versuchen, geraten Sie in Schwierigkeiten. Halten Sie beim Schwung mit einem Eisen den Ball einfach näher an Ihrem rechten Fuß (aufgrund des kürzeren Schlägers) und schwingen Sie durch den Ball. Sie werden ihn im Abschwung treffen.
Timing bedeutet also:
Diese beiden Elemente können zu einem Ganzen verschmolzen werden, das durch unseren Sinn für Rhythmus immer wieder treu wiederholt werden kann.
Wenn ich Sie am Abschlag bitte, die ersten beiden Takte der Blauen Donau und dann die ersten beiden Takte des 'Pfeifer des Seemannshorns' zu summen, können Sie ein Gefühl für zwei völlig unterschiedliche Rhythmen bekommen. Es wird Ihnen nicht schwerfallen zu erkennen, welcher Rhythmus der des langsamen, fließenden Schwungs ist - der Schwung, den Mme Lacoste benutzte, wenn wir im Frühling gemeinsam ein paar Runden spielten, um sie einzustimmen. Sie sagte mir, dass dieser Rhythmus sie sofort wieder auf den richtigen Weg brächte, wenn sie zu schnell schwang.
Übrigens wird Ihr eigener Rhythmus, solange er noch nicht gut etabliert ist, wahrscheinlich vom Rhythmus Ihrer Mitspieler beeinflusst. Einer der Gründe, warum Mme Lacoste ein paar Runden mit mir als guten Einstieg empfand, war, dass mein eigener Rhythmus ihrem sehr ähnlich ist.
Nun müssen wir auf die Frage eingehen, wie wir den Schläger in den Händen halten. Ich weiß, dass dies ein Kapitel über Rhythmus ist und nicht über den Griff, aber fast immer unterbrechen wir den Rhythmus eines Schwungs, indem wir unsere Hände falsch einsetzen.
Mein eigener Griff ist eine Variation von Vardons, bei der zwei Knöchel der linken Hand und drei der rechten Hand sichtbar sind. Meine linke Hand ist nicht über den Schaft gedreht und die rechte liegt von oben auf. Wenn ich den Ball anspreche, sind meine Handgelenke angehoben und es fühlt sich so an, als würde ich mit einer Pistole auf den Ball zielen, während mein Zeigefinger auf den Abzug wartet. Vermutlich werden Sie mit einem anderen Griff ein etwas anderes Gefühl haben. Persönlich finde ich, dass der Zeigefinger meiner rechten Hand einen großen Teil meines Rhythmus ausmacht.
Die Kraft in der rechten Hand (hauptsächlich im Zeigefinger), die wir beim Kontakt mit dem Ball spüren, muss durch Widerstand im Körper erzeugt werden und nicht durch eine Vorwärtskraft der rechten Hand. Denn obwohl das Gefühl des Golfsports größtenteils rechtshändig ist, ist die Kraft des Golfsports zentrifugal.
Wir werden keinen effektiven Rhythmus in unseren Schwung bekommen, wenn wir keine richtige Vorstellung von dem Wort 'warten' oder, wie ich bevorzuge, 'verzögern', haben.
Ich habe Ihnen gesagt, dass ich 'warten' nicht mag, weil es nach Anhalten klingt. Anhalten unterbricht den rhythmischen Fluss des Schwungs. Ich habe mich gefragt, worauf ich warten soll und wann und wie es mich einholen wird. Auf den Schlägerkopf vielleicht? Aber was soll er einholen? Den Körper? Wenn das beabsichtigt ist und wir die Drehung des Körpers im Treffmoment anhalten um die Hände aufholen zu lassen, machen wir einen direkten Schlag gegen den Ball. Wir wissen, dass das falsch ist.
Ich habe das Thema analysiert und bin zu dem Schluss gekommen, dass der Rückschwung als ein Ganzes beginnt. Die rückwärts gerichtet Bewegungen der Beine, Füße und Hüften sind lange vor dem vollständigen Abkippen der Handgelenke am Scheitelpunkt des Schwungs abgeschlossen, auch lange bevor der Schlägerkopf in seiner Bewegungsrichtung umkehrt. Da wir sie in einem gleichmäßigen Fluss bewegen. sind unsere Füße, Beine und Hüften in der dann folgenden Bewegung zum Ball dem Schläger weit voraus. Dieser Abstand wird weiter vergrössert, wenn wir den Schläger nicht fest mit unseren Händen umklammern, sondern unsere Handgelenke locker lassen.
Wir warten auf die Kraft, die durch den Vorwärtszug des Körpers die rechte Hand zieht und die durch den Griff des Schlägers Druck auf den Zeigefinger wirft.
Ich möchte betonen, dass wir nicht aktiv mit der rechten Hand ziehen, sondern auf den Zug durch den Körper warten.
Das Gefühl dieses Zuges spüren wir hauptsächlich über unseren rechten Zeigefinger. Bei einem kräftigen Spieler kann der Widerstand so groß sein, dass er die Haut des Fingers aufplatzen lässt. Wir verzögern also, während wir uns kontinuierlich nach vorne drehen. Wir warten in Bewegung.
Nun werden Sie verstehen, warum ich meinen Griff etwas ausführlicher beschrieben habe. Der regelmäßige Bewegungsablauf ist bei jedem guten Schwung derselbe. Der Kontaktpunkt (in meinem Fall der Zeigefinger) kann variieren. Die Details des Griffs sind nur deshalb wichtig, weil er einen Kontakt- und Widerstandspunkt bieten muss. Dieser liegt bei vielen Golfspielern in der linken Hand. Persönlich bevorzuge ich meinen eigenen Griff, den ich nach zahlreichen Versuchen aus dem sogenannten 'Vardon Griff' entwickelt habe. Ich möchte dabei betonen, dass ich meine Wahl dieses Griffs nicht aufgrund einer familiären Beziehung zu Harry Vardon getroffen habe - der geniale Golfer war ein Schüler meines Vaters -, sondern weil er am besten geeignet ist, um ein Gefühl für das Verhältnis von Kraft und Gefühl zu vermitteln.
Sie sehen, dass ich bei der Entwicklung meiner Ideen zum Rhythmus im Golf auf viele interessante Punkte gestoßen bin. Diese sind nicht alle offensichtlich. Ich erinnere mich daran, dass ich einer meiner Schülerinnen die Geschichte von der 'Blauen Donau' erzählte.
"Oh", sagte sie, "glauben Sie wirklich, dass das Ohr einen Einfluss auf den Schwungrhythmus hat?"
Hatte ich das wirklich geglaubt? Ich denke ja, da ich die Geschichte in aller Aufrichtigkeit erzähle. Aber ich hatte den Punkt nicht weiter durchdacht. Das Sausen eines Schwungs beim Schneiden von Gänseblümchen klingt anders und lässt einen anderen Rhythmus vermuten als das 'Fegen' eines guten Schlags. Das Sausen einer Sense ist zu direkt, es klingt wie ein einfaches Eins-Zwei-Geräusch. Das Geräusch eines weiten Schwungs beinhaltet jedoch eine gewisse Zugkraft (aus dem 'Warten' oder 'Verzögern').
Amerikanische Golfer sagen oft, dass sie dem Ball "Zug" geben (draw; im Englischen "pull"), was bedeutet, dass der Ball am Ende seines Flugs leicht nach links schwingt. Dabei entsteht das Gefühl, dass wir den Ball ziehen. Dies ist auch die Grundlage der Innen-Aussen-Theorie: Wir empfinden, dass der Schlägerkopf, während er von hinten auf den Ball trifft, leicht über die Spiellinie hinaus nach außen geht und somit das Verhalten des Balls im Flug beeinflusst.
Ich meine, dass 'ziehen' oder 'draw' nicht die richtige Empfindung beschreiben. Vielmehr sollte man von 'schleppen' sprechen. Ein Pferd zieht einen Wagen, ein Auto zieht einen Anhänger (in beiden Fällen ist eine direkte Verbindung vorhanden), aber wir schleppen ein Fischernetz oder einen Drachen. Mit anderen Worten, wollen wir den Ball ziehen, müssen wir den Schlägerkopf schleppen. Wir schleppen den Schlägerkopf, um den Ball zu ziehen.
Nun könnten Sie sagen: "Was hat das mit Rhythmus zu tun?" Es geht darum, dass das Gefühl des kontinuierlichen Bewegungsflusses sehr wichtig ist. Der Rhythmus des Golfschlags ist ein verzögertes Schleppgefühl des Schlägerkopfs, das aus der Kraft der Beine entwickelt wird und durch das stabile, kontrollierte Drehen der Hüften gehalten wird. Schließlich löst es sich in einer freien, ungehinderten Bewegung der Arme nach außen und um die linke Seite herum.
Wenn wir diesem Gefühl ein Gefühl für Balance, Gelassenheit und die Empfindung, dass wir viel Zeit haben, um jede Bewegung in die nächste übergehen zu lassen, hinzufügen, werden wir den wahren Rhythmus des Golfschwungs spüren. Wir müssen langsam, aber entschlossen schwingen.
Wenn Kinder sich im Dunkeln verirren, werden sie unruhig; wenn wir unseren Schwung verlieren, werden wir hastig! Der rhythmische Schwung wirkt langsam. Er scheint viel Zeit zu benötigen, um sich zu entwickeln. Wir müssen dieses Gefühl kultivieren: langsam sehen und langsam fühlen.
Wir verlieren den Rhythmus, sobald wir uns beeilen, und wir beeilen uns, wenn wir Angst haben. Die Angst überwältigt jeden Golfer irgendwann einmal in seiner Karriere. Sie brauchen keine Scheu zu haben, es zuzugeben; Sie sind in guter Gesellschaft. Der verstorbene Lord Beatty sagte zu mir 1920 in St. Cloud, dass jeder Mann, der einen Golfplatz betritt, in diesem Moment ein Feigling ist!
Der Schwung im Entwicklungsstadium