Die Vorbereitung des Schwungs

Mit einem geübten Blick hat man nach ein paar Probeschwüngen eine ziemlich genaue Vorstellung vom Handicap eines Spielers. In dem Moment in dem er seine Vorbereitung für den Schwung abgeschlossen hat, können Sie seine Qualität sicher beurteilen.

Es mag einfach aussehen, korrekt vor dem Ball zu stehen und eine beeindruckende Ausgangsstellung zu einzunehmen. Aber es gibt Feinheiten, die es dem Kenner ermöglichen, Unterschiede zwischen dem guten und dem sehr guten Golfer bereits vor dem Schwung zu erkennen.

Das ist interessant und praktisch relevant, da es direkt mit dem Ziel und Zweck der vorbereitenden Bewegungen verbunden ist. Wir können die Qualität eines Golfers in diesen Bewegungen erkennen, weil sie ausdrücken, was er beabsichtigt und weiterhin, wie er es zu tun beabsichtigt. Der Unterschied zwischen einem guten und einem durchschnittlichen Golfer besteht darin, dass der gute Golfer seinen Schlag bereits in der Vorbereitung fühlt.

Unabhängig davon, ob er bewusst gelernt hat, nach Gefühl zu spielen oder nicht, spürt der gute Spieler durch seine Haltung und seine Balance die kommende Bewegung, mit der er die Schlagfläche präzise an den Ball bringen wird. Um das Gefühl der Körperhaltung und des Gleichgewichts kurz zu beschreiben: Es ist das Gefühl, zentriert und hinter dem Ball zu stehen. Die Beine, Hüften und Schultern sind handlungsbereit gestrafft; zentriert und hinter dem Ball.

Bitte halten Sie an diesem Punkt inne. Überlegen und analysieren Sie sorgfältig, was ich mit dem Wort 'gestrafft' genau vermitteln möchte, da dies für das richtige Körpergefühl von größter Bedeutung ist. Mein Wörterbuch definiert 'Straffen' als 'alles, was zusammenzieht und festhält'. Ich denke, das ist eindeutig. Es drückt das Gefühl aus, das wir haben, wenn wir handlungsbereit sind.

Während Sie darüber nachdenken, könnten Sie sagen: "Aber wie soll ich mich gestrafft fühlen ohne dabei zu versteifen?" Diese Frage ist sehr wichtig. Ich werde versuchen, sie zu beantworten. Wenn wir Unterricht in korrekter Körperhaltung nehmen, lernen wir mit gestrafften Hüften zu gehen, mit anderen Worten, unsere Hüften werden mit einer gewissen Spannung gehalten. Doch wir wissen, dass unsere Haltung dadurch nicht versteift; wir versteifen nicht, sondern sind gefestigt und handlungsbereit.

Wenn ich Ihnen rate Ihre Ellenbogen in der Ausgangsposition eng beieinander zu halten, werden Sie sofort spüren, wie Ihre Ellbogen zueinander kommen. Als Folge werden sich Ihre Arme sich nicht mehr wie zwei separate und unabhängige Arme anfühlen, sondern wie ein verbundenes Paar von Armen; dennoch werden sie nicht steif sein.

Das Zusammenziehen der Schulterblätter hält den oberen Teil Ihrer Struktur zusammen. Dadurch entsteht eine Verbindung mit der Kraft aus den Hüften. Ihre Oberarme werden spürbar an den Brustkorb herangezogen und Ihre Schultern und Arme kommen kompakt zusammen.

Wenn Sie dann noch den Bauch einziehen, wird eine deutliche nach innen gerichtete Spannung erreicht.

Die zweite Richtung, in der Sie sich beim Annähern an den Ball straffen, ist nach oben, nach oben Richtung Himmel! Wenn wir uns zum Schlag zum Ball begeben, besteht eine natürliche Tendenz, die Hüften sacken zu lassen und den Rücken zu krümmen. Ein guter Golfer begegnet dieser Tendenz durch eine nach oben gerichtete Streckung - leicht nach vorne geneigt, aber zu voller Größe aufgerichtet; weder schlaff noch gebeugt.

Derart aufgestellt wird unsere linke Seite gerade wie ein Stock, wenn auch nicht so steif. Ihr linker Fuß drückt gegen den Boden. Da das Gewicht gleichmäßig zwischen den Füßen verteilt ist, haben wir dieses Druckgefühl auch im rechten Fuß. Das Resultat ist ausgesprochen wichtig. Mit Ihrer aufrechten Haltung fühlen Sie sich in der Ausgangsstellung fest verankert. Dies wird Ihnen oft geraten. Leider wird selten gezeigt, wie es gemacht wird!

Da wir unsere Hüften, Schultern und Arme handlungsbereit und unseren Körper nach oben gestreckt und gestrafft haben, fühlen wir keine lockere, schlaffe, hängende Haltung, sondern wir fühlen uns aufrecht und zudem kompakt.

Aber wir müssen noch eine Straffung im Hüftbereich hinzufügen. Ich kann sie am besten als eine leichte Vorwärtsdrehung nach links beschreiben. Dies vervollständigt die Spannung des gesamten Körpers in der Ausgangsstellung.

Wenn wir uns zum Ball stellen, dürfen unsere Füße nicht zu weit auseinander stehen. Der rechte Fuß sollte im rechten Winkel und der linke Fuß leicht offen zur Fluglinie stehen. Die Linie durch die Zehen beider Füße sollte (wie die Linie durch die Schultern) parallel zur Fluglinie verlaufen. Aus dieser Position drehen wir unsere Hüften leicht nach links; nicht so weit, wie wir können, sondern nur so weit, wie es bequem ist, ohne die Hüften zu verziehen. Wie weit Sie die Hüften drehen, hängt von Ihrer Beweglichkeit ab. Wahrscheinlich wird es nur eine geringfügige Bewegung sein, aber der Effekt dieser Vorwärtsdrehung nach links ist, den ganzen Körper zu straffen, ohne ihn zu versteifen.

Durch Ihre Füße sind Sie am Boden verankert. Zudem durch Ihre ausgerichteten Schultern, die dem Vorwärtszug der Hüften widerstehen. Das rechte Knie widersteht nicht. Insgesamt stehen Sie mit Ihrer linke Seite gerade und mit Ihrer rechte Seite nach innen gebogen. Diese Empfindungen, die gerade linke Seite und die nach innen gebogene rechte Seite, sind typisch für die korrekte Körperspannung und sie können zur Überprüfung derselben genutzt werden.

Diese Straffungen in drei Richtungen sollten uns jetzt das Gefühl einer vollständigen Einheit vermitteln, die wir auch als 'Satz' bezeichnen können. Ich denke, dass sich der gute Golfer aus diesem Grund kompakt fühlt. Sie haben jetzt das Gefühl, dass Sie den Schlägerkopf durch eine Drehung des Körpers nach innen und hinter den Ball zurücktragen können.

Wenn Sie richtig gestrafft sind, werden Sie den Schlägerkopf nicht anheben wollen. Das ist wichtig; Sie sollten niemals das Gefühl haben, den Schlägerkopf anzuheben, sondern ihn mit der Körperdrehung am Boden entlang tragen.

Das Gefühl, dass der Schlägerkopf unten bleibt, bleibt im Durchschwung, wenn wir den Ball auf seine Reise geschickt haben, genauso wichtig. Wir müssen das Gefühl haben, dass wir den Ball nach außen und am Boden entlang und nicht nach oben geschlagen haben.

Einer meiner Schüler fragte einmal: "Wenn meine Hände oben sind, müssen sie sich dann anfühlen, als seien sie unten?" Ich bejahte seine Frage. Denn dies kein Gefühl der Position, sondern der Zugrichtung. Wir nennen es flach und unten, weil es in zwei flach und nach unten gerichteten Phasen am deutlichsten spürbar ist: (a) wenn wir den Ball ansprechen und (b) im Treffmoment.

Wir werden oft fälschlicherweise dazu aufgefordert, unseren linken Arm gerade zu halten. Wir sollten stattdessen darauf achten, dass er sich flach nach unten gestreckt anfühlt. Wenn wir nach diesem Gefühl suchen, wird unser Arm praktisch auch im Scheitelpunkt unseres Schwungs gerade sein. Wir strecken ihn, um das Gefühl des 'flach unten' zu haben. Das ist die zuverlässigste Art und Weise um einen geraden linken Arm zu erreichen. Denn die Haltung wird durch Gefühl und nicht durch Gedanken bedingt und kontrolliert. Das erklärt übrigens, warum Sie ein erstklassiger Golfer sein können, selbst wenn Ihr linker Arm am Scheitelpunkt Ihres Schwungs nicht gerade ist - nicht die Geradheit, sondern das 'flach unten' ist der entscheidende Faktor.

Ich hoffe, dass Sie die besondere Bedeutung dieses beschriebenen Satzes von Elementen beim Stehen vor dem Ball erkennen. Sie werden das Gefühl haben, mit dem Schlägerkopf direkt an die Rückseite des Balls zu kommen, von hinten, nicht von oben.

Wenn ich sage, dass ich beim Putten genauso schwinge wie beim Abschlag, will ich ausdrücken, dass ich beim Putten das Gefühl habe, den Ball von hinten zu rollen. Dieses Gefühl habe ich beim Abschlag auch, zwar deutlich stärker, aber nicht grundlegend anders.

"Ein und dasselbe Bewegungsmuster für alle Schläge." Ich betone dies immer wieder. Denn auf dem Platz verlieren wir nicht das Wissen über das, was wir tun müssen, sondern es ist das Bewegungsgefühl, das dazu neigt, zu verdunsten. Dies können wir vermeiden, indem wir ein sicheres Gefühlsgedächtnis für einen wirksamen Schwung aufgebaut haben.

Die große Kunst im Golf besteht in der Fähigkeit eine konstant wiederholbare Bewegung zu entwickeln. Dies kann einzig durch eine korrektes Bewegungsgefühl erlangt werden. Mit diesem Gefühl muss man den Schwung richtig beginnen, richtig fortgesetzen und richtig beenden. Deshalb bin ich so detailliert auf die scheinbar einfache Angelegenheit des Stehens vor dem Ball eingegangen.

Sie werden das Gefühl der korrekten Körperspannung nicht sofort entwickeln. Aber auch ohne dieses Gefühl können Sie gutes Golf spielen. Nach meiner Erfahrung stehen nicht viele Anfänger mit der richtigen Straffung, sie stehen eher mechanisch.

Einer meiner Schüler, der erstaunliche Fortschritte gemacht hatte, begriff das vollständige Konzept erst nach zwei Jahren. Da war er bereits in der Lage, gelegentlich eine 78 zu erreichen. Wir wussten, dass die 78er jetzt häufiger werden würden, weil es ihm gelang, seine besten Schläge öfter zu wiederholen.

Es ist immer eine Freude, intelligente, analytisch denkende Spieler zu unterrichten, selbst wenn sie körperlich nicht in der Lage sind, erstklassiges Golf zu spielen.

Ich erinnere mich an eine Dame, deren Spiel durcheinander gekommen war, weil ihr jemand gesagt hatte, ihr rechter Fuß müsse etwas zurückgezogen und ihre rechte Hüfte zurückgehalten werden, um einen hartnäckigen Slice zu vermeiden. Ich brachte ihre Haltung in Ordnung und zeigte ihr, wie sie mit der korrekten Straffung stehen sollte. Sie schlug den Ball derart perfekt, dass sie ihren Augen kaum trauen konnte!

Am nächsten Tag kam sie zurück und erzählte mir, dass sie über das, was ich ihr gesagt hatte, nachgedacht hatte.

Sie habe eine merkwürdige Ähnlichkeit zwischen meiner "Hüftspannung" und einer Anregung, die Miss Irene Castle, die Tänzerin, ihr einige Jahre zuvor gegeben hatte, bemerkt.

"Wussten Sie, dass Miss Castle beim Studium alter Illustrationen des ägyptischer Tänzer herausgefunden hatte, dass sie mit ihren Füßen, Hüften und Schultern nicht auf einer Linie tanzten, sondern mit den Hüften seitlich zu den anderen beiden Linien verdreht? Miss Castle schrieb dieser Idee einen großen Teil ihres Erfolgs als Tänzerin zu".

Das fand ich äußerst interessant, auch wenn es einige der Gründe, die ich für das Halten der Hüften 'im Profil' beim Golfspielen erarbeitet hatte, nicht bestätigte. Wie die meisten, die das Glück hatten, Miss Castle tanzen zu sehen, hatte ich mich gefragt, wie sie das machte. Dies war ein Teil der Antwort. Ich bin mehr denn je davon überzeugt, dass die richtige Straffung des Körpers auf diese Weise sowohl für gutes Golf als auch für gutes Tanzen unerlässlich ist und dass es etwas ist, nach dem wir alle streben sollten, egal auf welchem Niveau wir spielen.

Ich erinnere mich an ein Spiel mit Lord Derby. Aufgrund seiner rundlichen Figur erinnerte ich ihn an den alten schottischen Golfspruch, den ich als Junge von Sandy Herd gehört hatte. "Ziehen Sie den Bauch ein, Mylord", sagte ich. Er schaute mich an und antwortete lächelnd. "Denken Sie, ich bin Miss Wethered?" Zu dieser Zeit war Miss Wethered ein schlankes Mädchen, auf dem Höhepunkt ihrer Perfektion als Golferin.

Wie bei vielen anderen Ideen, die in letzter Zeit in den Vordergrund gerückt sind, finden wir auch bei der Körperspannung jetzt, da wir mehr darüber wissen, Anekdoten, die weit zurück in die Geschichte führen!

Eines der besten Bilder, die ich je von einem Golfer gesehen habe, ist ein Bild von Mac Smith, das vor einigen Jahren im 'American Golfer' zu sehen war. Meiner Meinung nach ist es eine perfekte Illustration für einen richtigen Schwung. Ich habe es in einem Album und schaue es oft an, denn wir können unsere Erinnerungen nicht oft genug auffrischen.

Studieren Sie das Foto von Aubrey in der Ausgangsstellung am Ball. Beachten Sie insbesondere die enge Beziehung zwischen seiner Ausgangsstellung und der tatsächlichen Haltung im Treffmoment. Es gibt kaum einen Unterschied. Deshalb kann der gute Golfer seinen Schlag schon in der Ausgangshaltung spüren.

Wenn Sie Golf lernen, ist es am hilfreichsten, bei guten Golfern zu beobachten, wie sie die Lehren Ihres Lehrers anwenden. Vor einigen Jahren nahm ich einen meiner Schüler mit, um die Spieler in Sandwich zu studieren. "Sie sehen so solide aus", kommentierte er. Sie sahen so solide aus, weil sie sich für den Schwung strafften und dieses Spannungsgefühl während des gesamten Schwungs beibehielten.

Es gibt noch einen anderen Aspekt der Spannung, den wir berücksichtigen müssen. Er hängt mit der Haltung des Kopfes zusammen. Wenn der Kopf und das Kinn leicht nach rechts gedreht werden (so dass der Ball 'aus dem Augenwinkel des linken Auges' gesehen wird, wie es einer meiner Schüler ausdrückte), wird es leichter, die richtige Körperspannung aufzubauen - hauptsächlich, weil es uns hilft, unsere Schultern zu fixieren. Besser gesagt; wenn die Hüften durch ihre Drehung versuchen, die rechte Schulter nach vorne zu ziehen, können unsere Schultern widerstehen. (das rechte Knie, das nachgibt, wird nach vorne gezogen).

Mir ist dabei egal, ob Sie sagen, dass diese Haltung des Kopfes die Schultern fixiert oder nur hilft, sie zu fixieren, aber ich weiß, dass es unendlich viel einfacher ist, sich mit einem leicht seitlich geneigten Kopf zu straffen, als mit dem Blick geradeaus. Außerdem bringt es den Kopf und das Kinn leicht hinter den Ball. Dadurch haben wir das korrekte Gefühl, dass wir auf die Rückseite des Balls schauen.

Für diejenigen, die gerne in Theorien der Vergangenheit und Geschichten des Spiels eintauchen, ist Folgendes aufschlussreich. Es handelt sich um eine Übersetzung aus einem Buch namens Le Jeu de Mail, das ich in Paris für edin paar Francs gefunden habe. Es wurde vor fast zweihundert Jahren geschrieben.

Der Ausschnitt stammt aus dem Kapitel 'Körperhaltung'. "Der Körper sollte nicht zu gerade und nicht zu gebogen sein, sondern leicht gebeugt" (beachten Sie die Nuance 'gebogen' und 'gebeugt'. Schon vor Jahrhunderten musste man bei der Wortwahl vorsichtig sein! "Damit er beim Schlag durch die Kraft der Hüften (der 'reins') gehalten wird, während er sich langsam von der Taille aus rückwärts dreht, ohne den Ball aus den Augen zu verlieren."

Es ist diese halbe Drehung des Körpers, die wir als Spielen mit der Taille (besser, Drehung) bezeichnen, die dem Schlägerkopf eine weite Kreisbahn gibt.

Das alte Buch fährt fort: "Wir sollten den Schläger nicht hastig anheben, sondern einheitlich ('uniquement') und ohne uns mitreißen zu lassen." (wir würden jetzt 'schwanken' sagen), "warte einen Moment ('se tenir un instant') am Zenit des Schwungs ('a plus haute portée'), um dann durch das Feld zu schlagen" (amüsant, 'sur le champ'), "mit Kraft ('vigueur'), jedoch durch die Kraft des Handgelenks ('la force du poignet') hinzuzufügen, ohne die Position von Körper, Beinen oder Armen zu ändern, um die gleiche Einheit der Haltung zu erhalten, die wir in der Ausgangsstellung eingenommen haben."

address Die Ausgangsstellung - Aubrey Punkte zum Studieren
  1. Die Haltung ist fest, kompakt und gestrafft - Eigenschaften, die für einen schnellen Schwinger unerlässlich sind.
  2. Beachten Sie das Dreieck, das von den beiden Armen und den Schultern gebildet wird.
  3. Obwohl das rechte Handgelenk gekrümmt (also nach oben) gehalten wird, ist der rechte Ellenbogen eingezogen und nach unten gerichtet.
  4. Beachten Sie die Neigung der Schultern, bedingt durch die Geradheit auf der linken Seite und die Krümmung der rechten Seite.
  5. Der rechte Ellenbogen befindet sich innerhalb der rechten Hüfte.
  6. Der linke Arm und der Schläger sind auf einer Linie.
  7. Die Schultern und Füße stehen im rechten Winkel zur Spiellinie, die Hüften sind profiliert - das heißt, sie stehen leicht verdreht dazu.
  8. Die Sicht auf den Ball aus dieser Position ist ein Blick aus dem linken Auge auf seine Rückseite.